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Anschaffung und Integration von Erneuerbaren Energien im Unternehmen

Veranstaltungen Energie

Wie lassen sich erneuerbare Energien gewinnbringend einsetzen? Diese Frage stellen sich viele Unternehmen angesichts der aktuellen Energiekrise. Der BNW hat deshalb gemeinsam mit der Berliner Koordinierungsstelle für Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK) einen Austausch- und Informationsworkshop veranstaltet, der Einblicke in die Anschaffung und Integration von Erneuerbaren Energien gegeben hat. Die Mitgliedsunternehmen Ihr Bäcker Schüren und Kornkraft haben außerdem ihre Energiekonzepte vorgestellt und Tipps aus der Praxis gegeben. Wir halten die wichtigsten Punkte der Veranstaltung fest.

 

Integration von erneuerbarem Strom

Wind- und Solarenergie sind die geläufigsten erneuerbaren Energien: Doch welche Anschaffung lohnt sich für Betriebe? Zwar ist es möglich kleine Windkraftanlagen zu installieren, allerdings bringt das einige gesetzliche Voraussetzungen und Hürden mit sich. Unter anderem dürfen Windräder den Natur-, Denkmal- und Landschaftsschutz nicht verletzen. Kommunen können teils ihr Vetorecht gegen Windkraftanlagen einlegen. Die Inbetriebnahme ist außerdem häufig unwirtschaftlich. Für viele Unternehmen bietet sich deshalb die Integration von Solarenergie mehr an. Dafür spricht, dass Modulpreise in den vergangenen Jahren stark gefallen sind. Ein limitierender Faktor sind vor allem die verfügbaren Flächen, hier lohnt sich der genaue Blick mit einem/r Energieberater:in. In Berlin ist eine Beratung für Unternehmen über das Solarzentrum Berlin möglich. Seit dem 01.09.22 können sich Berliner (Unternehmer:innen) außerdem für das Förderprogramm SolarPLUS bewerben, das gezielt den Ausbau von Photovoltaik unterstützt.

 

Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien

Angesichts der gestiegenen Gaspreise fragen sich immer mehr Unternehmen, welche Möglichkeiten es bei der Wärmeerzeugung durch erneuerbare Energien gibt. Wir stellen Chancen und Herausforderungen durch Solarthermie, Geothermie, Wärmepumpen und Blockheizkraftwerke vor.
Ob sich die Installation von Solarthermie lohnt, ist unter anderem vom saisonalen Nutzungsprofil und Speichermöglichkeiten abhängig. Investitionen in Solarthermie lohnen sich am ehesten­ für Betriebe mit einem hohen Warmwasserverbrauch (z.B. Hotels oder Krankenhäuser). Vor der Installation sollte allerdings genau abgewogen werden, ob eine solarthermische Installation sinnvoller ist als die Installation von PV-Anlagen, die dann für den Betrieb von Wärmepumpen eingesetzt werden. In vielen Fällen ist die letztere Lösung wirtschaftlicher und ökologischer. Geothermie ist eine weitere Form der erneuerbaren Wärmeerzeugung, die allerdings entsprechende geologische Rahmenbedingungen voraussetzt und mit einer kostenaufwendigen Bohrung einhergeht. Eine niedrigschwelligere Lösung bieten daher Wärmepumpen. Anlaufstellen für die Finanzierung von Wärmepumpen sind beispielsweise die KFW, die Zuschüsse und Kredite in Energieeffizienz und erneuerbare Energien vergibt, oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das eine Reihe an Hilfsprogrammen anbietet. Aufgrund der derzeit fehlenden Verfügbarkeit von regenerativen Brennstoffen ist eine Neuanschaffung eines Blockheizkraftwerks (BHKW) aktuell eher nicht zu empfehlen.

 

BNW-Best-Practice-Beispiele: Ihr Bäcker Schüren & Kornkraft

In der BNW-Mitgliedschaft finden sich einige Unternehmen, die durch ihre ausgezeichneten Energiekonzepte herausstechen. Eines davon ist Kornkraft. Der Bio-Lebensmittelgroßhandel hat umfangreiche Maßnahmen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien umgesetzt. Neben dem Bezug von Ökostrom investierte Kornkraft in Photovoltaik, Holzvergaserkessel und Wärmerückgewinnung. Energieeffizienz-Maßnahmen umfassen Gebäude- und Anlagendämmungen, eine intelligente und energiesparende (Beleuchtungs-)Technik sowie ein energiesparendes Kühlsystem, das durch Nachtkälte betrieben wird. Ein weiteres Best-Practice-Beispiel ist Ihr Bäcker Schüren. Der nordrhein-westfälische Bäcker setzt für den Backofenbetrieb einen Biomassekessel ein, besitzt eine hocheffiziente Kühlanlage, die durch Erdkälte betrieben wird, und verwendet zur Stromversorgung eigene PV-Anlagen. Die Bäckerei besitzt außerdem Europas größten Ladepark für E-Autos. In der Logistik investierte der Betrieb zudem in eine eigene Elektrofahrzeugflotte.