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Für Energiesouveränität, gegen Versorgungslücken

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Pressemitteilung

Für Energiesouveränität, gegen Versorgungslücken

Berlin, 11.03.22. Deutschland und Europa brauchen mehr Souveränität in der Energieversorgung. Um von russischen Energielieferungen schnell unabhängig zu werden und um Versorgungskrisen vorzubeugen, fordert ein breites Bündnis von über 20 Wirtschafts-, Umwelt- und Verbraucherverbänden einen „Gipfel für Energiesouveränität“. Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) unterstützt den gemeinsamen Aufruf an die Bundesregierung.

Die unterzeichnenden Verbände rufen die Bundesregierung auf, wirksame politische und rechtliche Maßnahmen mit dem Ziel zu vereinbaren, Energieeinsparung und den Ausbau der Erneuerbaren Energien „in einem nie dagewesenen Tempo“ zu beschleunigen. Bundeskanzler Olaf Scholz sowie der Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sollten zu diesem Gipfel zeitnah einladen, fordert die Verbände-Allianz. „Wir sind bereit“, heißt es in ihrem Appell. „Wir stehen in Solidarität mit der Ukraine zusammen. Wenn es dabei kurzfristig auch unbequem für unsere Unternehmen und die Verbraucher:innen wird, ist dies das Mindeste, was wir in dieser Situation tun können“, sagt Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft. „Lasst uns endlich das volle Potenzial der Energieeffizienz ausschöpfen, Tempolimit und autofreie Sonntage einführen – das sind zentrale Hebel, um die Abhängigkeit zu reduzieren“ so Reuter weiter. In dem Aufruf erklären die Unterzeichner:innen ihre Bereitschaft, die Bundesregierung dabei zu unterstützen, alle Kräfte und Ressourcen zu aktivieren. Durch öffentliche Appelle zum Energiesparen, zur Nutzung Erneuerbarer Energien und durch gezielte Unterstützung zahlreicher, teils einfacher, technischer Maßnahmen ließe sich schon kurzfristig der Erdgasbedarf deutlich senken. Neben der energetischen Modernisierung von Gebäuden, in denen der größte Teil des importierten Erdgases genutzt wird, spielen auch Unternehmen und öffentliche Infrastruktur eine wichtige Rolle. Zu den Unterzeichner:innen der Erklärung gehören unter anderem die Bundesvereinigung Bauwirtschaft, die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V., der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V sowie der WWF Deutschland. “Energiesparen ist zum Gebot der nationalen Sicherheit geworden. Allein durch Umstellung der Energieversorgung lässt sich die 'strategische Gaslücke nicht schließen. Wir rufen daher die Bundesregierung auf, Energieeffizienz als stille Reserve nutzen und stehen mit versammelter Expertise zum Gespräch bereit”, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand, Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wecke Erinnerungen an die zum Teil ebenfalls mit Kriegen verbundenen Ölkrisen vergangener Jahrzehnte. Seit langem drängende energiepolitische Herausforderungen müssten jetzt entschlossen angegangen werden. Zum Heizen und für Industrieprozesse, in Kraftwerken und Kraftfahrzeugen verbrauche Deutschland aktuell große Mengen fossiler Energie aus Russland. Um eine drohende Versorgungslücke abzuwenden, müsse es jetzt nicht nur darum gehen, Importe zu diversifizieren, sondern die Potenziale für die sparsame und effiziente Energienutzung und für den Ausbau der Erneuerbaren Energien umgehend zu erschließen.  

Pressekontakt:

Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.

Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin reuter[at]bnw-bundesverband.de +49 178 448 19 91