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Nachhaltige Finanzwende jetzt!

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Der 5-Punkte-Plan „Finanzwende jetzt“ richtet sich mit konkreten politischen Forderungen an die Bundesregierung, darüber hinaus werden aber auch Hebel formuliert, die in den Unternehmen selbst liegen. UnternehmensGrün arbeitet mit seinen Mitgliedsunternehmen, die Expertise in den Bereichen sustainable finance und true cost accounting haben, seit vielen Jahren an Themen wie nachhaltige Finanzwende oder wahre Preise - und bringt diese Themen auch immer wieder in die Öffentlichkeit.
Die Finanzwende ist einer der wichtigsten Hebel für die notwendigen Transformationen von Verkehr, Energie, Landwirtschaft und Konsum. Denn der Finanzsektor stellt hierfür – begleitet durch politische Rahmensetzungen – die privaten und öffentlichen Gelder bereit.
Zunehmend wird das auch Politik und Unternehmen bewusst. Die EU erarbeitet einen Aktionsplan für nachhaltiges Finanzwesen. Die Bundesregierung hat einen Sustainable Finance Beirat eingesetzt (dort engagieren sich u.a. auch Expert_innen aus dem Kreis von UnternehmensGrün). Der Staatssekretärsausschuss fasste den Beschluss, Deutschland zu einem führenden Standort für sustainable Finance zu machen. Dazu erwarten hier viele Expert_innen der nachhaltigen Finanzwelt in den kommenden Monaten ambitionierte und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung. Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) weist neuerdings auf den Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken hin. In einem entsprechenden Merkblatt stellt die BaFin viele ambitionierte Erwartungen und Empfehlungen auf. Auch unternehmensseitig bewegt sich was, zumindest im Rahmen verbaler Ankündigungen des Business Roundtable oder der Value Balancing Alliance. Doch jenseits schöner Worte ist noch nicht genug passiert. Zwar ziehen sich in der Divestment-Bewegung viele Akteure wie der Norwegische Staatsfonds von fossilen Energien zurück – auch, da diese langfristig finanziell zu risikoreich sind. Aber der Anteil nachhaltiger Anlagen am Investmentmarkt in Deutschland umfasst nach wie vor nur unter 5%.
Wir brauchen künftig ein (Mit)Denken der planetaren Grenzen. Mit Blick auf den Unternehmenszweck muss der Nutzen für die Gesellschaft und die Umwelt Priorität haben, verbunden mit einer neuen Haltung zur Lenkungswirkung des Geldes, gepaart mit größtmöglicher Transparenz. Es bedarf einer Umlenkung der Gelder in nachhaltige Investitionen. Das bedeutet: Weniger selbstbezogene Finanzprodukte, die keinen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Mehr Finanzierung sozial und ökologisch verantwortlicher Unternehmen und Innovationen.
UnternehmensGrün, die politische Stimme der nachhaltigen Wirtschaft, hat fünf Forderungen an eine nachhaltige Finanzwende, die unser Finanz- und Wirtschaftssystem zukunftssicher machen.
1. Externe Kosten internalisieren
- Nachhaltigkeit zum Standard machen
- Externe Kosten für Umwelt und Soziales einpreisen
- Wirksame CO2-Preise festlegen (siehe Empfehlung z.B. PIK)
2. Ausbildung und Beratung zukunftssicher gestalten
- Integration von Nachhaltigkeit in die Ausbildung von Banker_innen
- Risiken in klima-schädlichen Anlagen proaktiv kommunizieren
3. Nachhaltigkeitsgrad bei allen Finanzprodukten transparent machen
- Transparenz über den Grad der Nachhaltigkeit bei allen Investment-, Bank- und Versicherungsprodukten herstellen (nicht nur die Produkte in der „Grünen Nische“)
- CO2-Bilanz, soziale Verantwortung und Naturverbrauch in Unternehmensbewertungen einbeziehen
- Einheitlichkeit in den CSR-Berichten schaffen
4. Öffentliche Investitionen als Vorbild
- Verpflichtende Anlagestandards für öffentliche Gelder (inkl. Transparenzpflicht über die soziale und ökologische (Folge-)Wirkung)
- Proaktives Angebot grüner Fonds mit hohen Standards (für institutionelle Anleger)
5. Finanzsektor zügeln
- Finanztransaktionssteuer einführen